Perspektiven der Mittelschule: Vorberatende Kommission

Der Bericht "Perspektiven der Mittelschule" hatte neben dem Überblick über die aktuelle Situation zum Zweck, die anstehende, vom Kantonsrat initiierte Revision des Mittelschulgesetzes vorzubereiten. Dies ist der Regierung gelungen. Die Kommission würdigt einhellig die klare und vollständige Auslegeordnung über die laufenden Projekte an den Mittelschulen. Im Bericht werde die hohe Qualität dieses Schultyps dargelegt, ohne die aktuellen Herausforderungen zu beschönigen, lautete der Tenor.

Maturitätsquote erhöhen?

Die Maturitätsquote entspricht dem Anteil der 19-jährigen ständigen Wohnbevölkerung, welche einen Abschluss mit Maturität erworben hat. 19 Jahre beträgt das Durchschnittsalter der Schülerinnen und Schüler, wenn sie ihre Mittelschulausbildung abschliessen. Diese Quote ist, dem schweizweiten Trend folgend, auch im Kanton St.Gallen seit dem Jahr 1980 kontinuierlich gestiegen. Dennoch liegt der Kanton St.Gallen mit knapp 15 Prozent weiterhin auf einem der hintersten Plätze im Vergleich zu den übrigen Kantonen und deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt von fast 20 Prozent. Zu diskutieren gab in der vorberatenden Kommission in der Folge, ob Massnahmen zur Anhebung der Maturitätsquote sinnvoll und erforderlich seien. Einigkeit herrschte in der Beurteilung, dass ein Ansteigen der Quote auf keinen Fall eine Verwässerung des Qualitätsniveaus an den Mittelschulen zur Folge haben dürfe.

Qualitätsentwicklung an Mittelschulen

Die Mitglieder der Kommission nahmen zur Kenntnis, dass es sich bei den Mittelschullehrgängen, namentlich beim Gymnasium, nach wie vor um eine anspruchsvolle und vielseitige Ausbildung handelt. Sie bietet weiterhin Gewähr dafür, ein Hochschulstudium zu absolvieren. Die Kommission zeigt sich willens, den Stellenwert der Naturwissenschaften zu erhöhen. Dieses Anliegen wird in den Katalog der Forderungen für die anstehende Revision des Mittelschulgesetzes aufgenommen. Ebenfalls erörtert wurden die laufenden kantonalen Projekte. Diese zielen allesamt darauf hin, die Qualität der Lehrgänge zu sichern und weiter zu entwickeln. Dabei wurde erneut erkennbar, wie schwierig es im Bildungsbereich oftmals ist, klare Qualitätskriterien zu definieren und die Schulqualität damit messbar zu machen. Unbestritten ist jedoch, dass die Unterrichtsqualität im Wesentlichen von den Lehrpersonen abhängig ist. Grosse Aufmerksamkeit wird daher auch im Rahmen des neuen Gesetzes der Personalentwicklung und -beurteilung der Lehrkräfte zukommen. Die Arbeiten an der Revision des Mittelschulgesetzes werden die Regierung und den Kantonsrat in der kommenden Legislatur beschäftigen. Der Bericht "Perspektiven der Mittelschule" wird aller Voraussicht nach im Februar 2008 im Kantonsrat behandelt.

pdf Bericht "Perspektiven der Mittelschule"

Pressemitteilung des Kantons St. Gallen

Parlamentarischer Abend zum Thema "Perspektiven der Mittelschule"