Parlamentarischer Abend 2008
In Gegenwart zahlreicher Kantonsparlamentarier präsentierte der KMV in St. Gallen seine Standpunkte zum Bericht "Perspektiven der Mittelschule".
Bereitsseit mehreren Jahren lädt der KMV die Parlamentarier zuInformationsabenden ein, an denen berichtet werden kann, wo es in denMittelschulen gerade brennt, vor allem aber auch, um miteinander dasGespräch zu suchen, um die Zukunft dieser kantonalen Bildungsstättensinnvoll zu gestalten.
Am 15. Januar 2008 war das Thema der Bericht "Perspektiven der Mittelschule", der im Oktober 2007 von der Regierung veröffentlicht wurde und zur Behandlung im Kantonsrat ansteht.
Zu Beginn stellte KMV-Präsident Mathias Gabthuler die aktuellen Brennpunkte der Mittelschulen dar. Dabei ging er besonders auf die Personalentwicklung, die Positionierung des Gymnasiums und die Führungsstrukturen an den Mittelschulen ein. Zurecht wird im Bericht darauf hingewiesen, dass die Qualität des Unterrichts massgeblich von der Qualität der Lehrpersonen abhängig ist. Allerdings sei die bildungspolitische Diskussion, worin denn diese Qualität besteht, erst noch zu lancieren.
Wesentliches Merkmal, auch durch das Gesetz vorgegebenes Ziel des Gymnasiums ist die Vorbereitung auf ein universitäres Studium, woraus sich ableiten lässt, dass das Fachwissen nach wie vor eine hohe Priorität im Unterricht geniessen muss.
Hans Peter Dreyer zeigte in seinem Referat über die Studierfähigkeit auf, dass diese bei St. Galler Maturandinnen und Maturanden traditionell gut ist, dass aber trotzdem an manchen Orten Verbesserungsmöglichkeiten zu orten sind, namentlich in den Naturwissenschaften. Differenzierte Zahlen einzelner Hochschulen weisen darauf hin, dass mehr Unterricht an der Mittelschule tatsächlich auch bessere Studierfähigkeit zu Folge hat.
Andreas Wenk wies darauf hin, dass mit dem Rückgang der Zahl der Maturanden, welche Latein beherrschen, eine nicht unwesentliche Gefahr dafür besteht, dass der Nachwuchs in den Geisteswissenschaften eine zu schmale Basis mitbringt, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Er forderte darum einen weiterhin frühen Beginn des Lateinunterrichts und die Unterstützung der Bildungspolitik in dieser Sache.
Die anschliessende Diskussion nahm diese Themen auf; besonderes Interesse rief die Frage der Maturandenquote hervor, die im Kanton St. Gallen im gesamtschweizerischen Vergleich eher tief ist. Es wurde klar, dass sie von vielen Faktoren abhängig und nicht einfach zu steuern ist, schon gar nicht von den Mittelschullehrerkräften.
Links
Perspektiven der Mittelschule (Bericht der Regierung) mit Stand des Geschäfts im Rat
Stellungnahme des KMV zum Bericht
Perspektiven der Mittelschule (Vortrag des KMVPräsidenten Mathias Gabathuler)
Studierfähigkeit an der ETH (Vortrag des VSG-Präsidenten Hans Peter Dreyer)
Stellungnahme des VSG-Präsidenten zu eprolog
Latein als Voraussetzung zur Studierfähigkeit für geisteswissenschaftliche Studien ( Vortrag von Andreas Wenk)
Verband schweizerischer Gymnasialleherinnen und Gymnasiallehrer